Schulleiter a.D. Dumonts Tagebuch
Mittwoch, 12. Mai 2021
Tag 672 der Baustelle
War ja eine kurze Woche, diese Tage seit vorgestern. Dennoch oder gerade deshalb war dieser letzte Wochentag gut angefüllt. Er begann für mich mit einem Unterrichtsbesuch in Gesellschaftslehre. In der vorherigen Stunde hatte die Klasse die „Ziele für nachhaltige Entwicklung“ bekannt auch unter der „Agenda 2030“) hinsichtlich ihrer Verwirklichung abgeklopft. Deren siebzehn sind im Jahre 2016 von den Vereinten Nationen festgelegt worden und sollen bis 2030 erreicht sein. Ziel der SDG (Sustainable Develpment Goals) ist die nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene. Als Ziele sind beispielsweise formuliert: keine Armut, kein Hunger, hochwertige Bildung, Geschlechtergleichheit, bezahlbare saubere Energie, aber auch der Klimaschutz, das Leben unter Wasser, das Leben an Land und nachhaltiger Konsum. Natürlich ist das ein Riesenpacken an Zielen und der derzeit ist wohl noch keines erreicht. Ziel der Stunde war es nun, diese siebzehn Ziele erneut zu untersuchen und zwar hinsichtlich der Auswirkungen der derzeitigen Pandemie. Das Ergebnis verwundert nicht: Corona ist nicht nur eine gefährliche Viruserkrankung, Corona hemmt, beeinträchtigt oder verhindert Fortschritte bei jedem einzelnen Ziel der Agenda 2030. Eine faszinierende Stunde, die an Aktualität und Relevanz kaum zu überbieten war.
Der „Sprung“ nach Wachenheim gelang noch pünktlich und brachte eine ungeahnte Erweiterung des Cup Songs hervor. Immer wieder stellte sich beim Über heraus, dass das Tempo einzelnen Schülerinnen und Schüler zu langsam war und sie den Becherrhythmus durch häufiges Üben in einer wesentlich schnelleren Geschwindigkeit hinbekommen („Meine Mutter kann es schon nicht mehr hören!“). Jedenfalls war der Stachel gelockt und es startete ein Geschwindigkeitsrekord, der innerhalb der Stunde noch einmal dreimal gebrochen wurde. Drei Durchgänge mussten absolviert werden, sie Siegerzeit lag unter sechs Sekunden. Ich selbst musste mich etwas abgeschlagen bei 6.30 Sekunden zufriedengeben. Unverhofft kommt oft.
Zurück in Deidesheim öffnete ich eine Benachrichtigung, dass ich bei der Bestellung der Selbsttests zu hoch gegriffen hätte. Es ging darum, Testkits bis zum Beginn der Sommerferien zu bestellen. Schön und gut, aber so lange es keine Aussage zum Wechsel- oder Präsenzunterricht gibt, hinkt die Zahl doch eh. Ich ging von einem Unterricht für ganze Klassen in der Schule aus und da errechnete ich eine Zahl, die nun vom Sozialministerium quasi halbiert wurde. Das soll doch wohl nicht heißen, dass der Wechselunterricht so lange anhalten soll, oder? Schauen wir mal. Wenn nicht, muss ich eben nachbestellen.
Nicht nur wegen des Geburtstagskuchens wollte ich die Sitzung des Schulleitungsteams in Präsenz durchführen. Unter Masken und bei geöffneten Fenstern bereiteten wir die Gesamtkonferenz vor, klärten das Vorgehen der anstehenden Schüler-Eltern-Lehrer-Gespräche und sammelten Fragen (und Antworten) hinsichtlich der Selbsttests an der Schule. Wir machen da ja fast nur gute Erfahrungen, so dass von einer starken Beeinträchtigung nicht die Rede sein kann. Von daher: grünes Licht und dann ab ins verlängerte Wochenende.
