Schulleiter a.D. Dumonts Tagebuch

Freitag, 04. Dezember 2020


Tag 514 der Baustelle

Ein richtiges Heimspiel, würde es im Fußball heißen: ein Unterrichtsbesuch in Deutsch zum Thema Kurzgeschichte. Da kenne ich mich aus, damit habe ich selbst lange gearbeitet und diese Gattung der Literatur empfand ich immer wieder als vom Feinsten. Ähnlich der Lyrik muss Sprache Wort für Wort kunstvoll gesetzt werden und hier wie dort geht es darum mit Sprache den Inhalt zu befördern. Mit den ersten Worten sind die Leser bereits mittendrin, ohne viel Worte der Einleitung fallen sie direkt in die Handlung, die einen kleinen aber aussagestarken Ausschnitt des Lebens beschreibt, verdichtet und oft schon im Titel andeutet. Heute ging es um eine Kurzgeschichte von Kurt Marti, die ich bisher gar nicht kannte. Eine schöne Stunde mit eifrigen Schülerinnen und Schülern. Da pulsierte die Schule, da war Atmosphäre drin, da hat ganz Vieles gestimmt. Was wohl die aus dem Studienseminar dazu gesagt hätten? Ich jedenfalls war rundum zufrieden.

Bis zum nächsten Termin ging ich noch durch die zusätzlich ins Gebäude geschnittene Nottür auf der Südseite. Ich wollte den Rohbau auch mal von der anderen Seite aus betrachten. Wie ein graues Monument ragen die drei Etagen mächtig aus der Landschaft. Höher wird es allerdings nimmer, so, wie es jetzt dasteht, bleibt das Gebäude über Jahrzehnte hinweg , wenn auch die Arbeit noch lange nicht beendet ist und innen erst losgeht. Diejenigen, die selbst einmal gebaut haben, sagen mir, dass der Rohbau immer recht zügig vorangeht. Meist hakt der Innenausbau. Na, schauen wir mal. Bisher scheint der Zeitplan (Rohbau bis Weihnachten) aufzugehen. Da lässt sich doch hoffnungsvoll in die nächsten Monate schauen.

Trotz unserer positiven Erfahrungen mit IServ bedurfte es noch einer Klausur. Viele Fragen sind dabei, auch bei bewältigter Videokonferenz, noch offen. Immerhin ein wichtiger Schritt in die digitale Zeit. Immerhin ein kaum geplanter Schritt, der durch die Pandemie erst richtig Fahrt aufgenommen hat, vielleicht sogar zu einer Bewusstseinsänderung geführt hat. Dennoch gilt es viele Fragen zu beantworten und doch stehen wir vermutlich erst am Anfang: Wer übernimmt den geforderten First Level Support, der von der Schule zu leisten ist? Wie gestalten wir den Kalender: Wer darf eintragen? Wer darf und soll welche Eintragungen lesen und wer hineinschreiben können? Soll es einen eigenen Kalender mit Terminen für Klassenarbeiten und Klausuren geben? Soll es Gruppenberechtigungen geben? Wie soll die künftige Orderstruktur aussehen, damit sie besser funktioniert als die im abgeschalteten Schülernetz? Wer darf oder soll den Kontakt zum Second Level Support herstellen? Soll künftig auch das Modul Vertretungsplan genutzt werden? Fragen über Fragen, die einer Erörterung bedürfen und zwar nicht zwischen Tür und Angel, sondern in Ruhe, mit Bedacht und mit den richtigen Ansprechpartnern. Da sind wir heute ein gutes Stück vorangekommen, allerdings sind wir noch nicht fertig, da werden noch einige Anschlusstermine folgen müssen. Das wird nicht zuletzt den Schulträger erfreuen, der die ganze Plattform finanziert.


Die bisher erschienen Bücher sind erhältlich im: www.littera-verlag.de/Bücher
(Das Autorenhonorar kommt dem Förderverein der IGS zu Gute.)

Tagebuch_6 Soeben erschienen
„Schulleiters Tagebuch 6,
Die Baustelle und Corona“
2021


Letztens 2 „Letztens 2 - ,
Erlebtes rund um die Schule“
2020

Tagebuch 5
„Schulleiters Tagebuch 5,
Warten auf den Bau“
2017 – 2019

Letztens 1 „Letztens –
Schulleiters Tagebuch ergänzende Kolumnen“

tagebuch_4_ "Schulleiters Tagebuch 4,
Der Weg zum Abitur
2014 - 2017"

Tagebuch 1-3"Deshalb IGS -
Positionen und Hintergründe zur Integrierten Gesamtschule mit Beiträgen aus Schulleiters Tagebuch 1 bis 3"

Tagebuch 3 "Schulleiters Tagebuch 3,
Die ersten Abschlüsse,
2012 - 2014"

Tagebuch 2 "Schulleiters Tagebuch 2,
Der Start in Deidesheim,
2010 - 2012"

Tagebuch 1 "Schulleiters Tagebuch,
Der Start in Wachenheim,
2010 - 2012"