Gebannt warteten wir zu Hause auf die Presskonferenz, die natürlich in einer Sondersendung live im Fernsehen zu verfolgen war. Alles deutete darauf hin, dass wir gerade einen historischen Augenblick erleben werden. In einer ernsthaften Stimmung vermeldeten die Ministerpräsidentin und neben ihr sitzend die Gesundheits- und die Bildungsministerin die beschlossenen Maßnahmen. Die Schulen in Rheinland-Pfalz bleiben ab Montag bis zum Ende der Osterferien geschlossen. Damit solle die verhindert werden, dass sich das Coronavirus durch die vielfältigen Kontakte, die es in der Schule zwangsläufig gibt, ungehemmt verbreiten könne. Nun war es also offiziell raus! Auch zum Thema Abitur gab es Klarheit. Schulen, in denen am Montag Prüfungen anstünden, könnten diese um eine Woche verschieben. Schulen, die spätere Termine geplant hätten, könnten die Prüfungen mit einer minimalen Personenanzahl durchführen. Das war mal wieder ein Lehrstück in Sachen Medien: Noch bevor überhaupt ein Beschluss gefasst wurde, ging die Nachricht durch die Medien, verunsicherten hier, verbreiteten Halbwissen da und sorgten überall für Aufregung.

Für uns hieß das nun: Schnell Entscheidungen treffen, damit für die Schule wenigstens Klarheit herrscht. Zunächst stellten wir einen Text mit den wichtigsten Informationen auf die Homepage. Gleich in diesen ersten Eintrag gaben wir auch bekannt, dass die mündlichen Abiturprüfungen zu den vorgesehenen Terminen stattfinden. Während der Schließung sollte diese digitale Möglichkeit das bevorzugte Mitteilungsmedium sein, das zentral und ohne viel Aufwand aktuell gehalten werden kann und für alle die gleichen Informationen enthält. Dort verkündeten wir sogleich, dass am morgigen Samstag die engere Schulleitung tagt und alles um die Schulschließung herum sichten und organisieren wird. Gibt es einen ungeeigneteren Zeitpunkt für die Bekanntgabe einer landesweiten Schulschließung als Freitag 17 Uhr? So stolperte ich quasi aus der Quarantäne hinein in die Schulschließung.