Schulleiter a.D. Dumonts Tagebuch

Dienstag. 09. März 2021


Tag 608 der Baustelle

Vom Beginn des Wechselunterrichts gestern habe ich gar nichts mitbekommen. Dadurch, dass wir die Projektstunden und den Klassenrat auf Montag erste und zweite Stunde gelegt haben, damit die Kinder angemessen in Empfang genommen werden können, sind meine Musikstunden auf Dienstag verlegt. Dann also heute: Ein Wiedersehen der besonderen Art. Bereits auf dem Schulhof sind einige Schülerinnen und Schüler auf mich zugelaufen und begrüßten mich, fast möchte ich sagen stürmisch. Wie es halt so unter Masken geht. Ich fragte sie gleich nach dem Kran, der da in den Himmel ragte und doch erst in zwei Wochen kommen sollte. „Wir kriegen neue Fenster! Wissen Sie das nicht? Sie sind doch Schulleiter! Schauen Sie mal das Treppenhaus, das ist schon abgehängt!“ Tatsächlich, vor dem Gerüst der letzten Woche ist ein Rahmen aus Dachlatten gezimmert und die Zwischenräume mit Folie verhängt und verklebt worden. Eine provisorische Tür führt direkt an die Glasbausteine, die jetzt alle rauskommen.

Nach einer kurzen Begrüßungsrunde, wie die Kinder die Zeit der Schulschließung und den Fernunterricht erlebt haben (Ich kann doch nicht einfach so anfangen, als wäre nichts geschehen.), haben die ersten Schülerinnen und Schuler ihre Plakate aus dem Fernunterricht präsentiert. Natürlich, ich rechnete fest damit, war Mark Forster dabei. Meine Frage: „Wie heißt das neueste Lied, das Mark Forster letzten Samstag in einer Weltpremiere vorgestellt hat?“ Einige wussten es, denn sie hatten auch die Sendung zum fünfzigsten Geburtstag der Sendung mit der Maus im Fernsehen gesehen. Ein Leckerbissen dann in der Stunde, das Lied im Internet anzusehen, dem Text nachzuspüren und zu besprechen. Anschließend dann der Vergleich mit dem Lied von Stefan Raab von vor 25 Jahren. Diese Sendung und ihre Figuren sind wohl zeitlos und selbst ein Kult. Eine für mich herrliche Stunde zur Wiederkehr in die Schule!

Zurück in Deidesheim hielten die Vorbereitungen für das mündliche Abitur weiterhin an. Die prüfenden Kolleginnen und Kollegen brachten weitere Aufgaben vorbei, die schließlich die Protokollanten und Vorsitzenden in angemessener Zeit zuvor für die Vorbereitung in Händen halten sollten. Ebenfalls wurden die Exemplare für die Prüflinge in ausreichender Zahl kopiert, farbige Folien gezogen, Taschenrechner und Bibeln bereitgelegt und so weiter. Die Abiturprüfungskommission tagte und richtete anschließend die Räume her: Darin durften nur drei Tische in zwei Metern Abstand stehen, Zuschauer waren wegen der Pandemie auch in diesem Jahr nicht zugelassen, auf jedem sollte ein kleiner Blumengruß die Atmosphäre entspannen, Laufwege wurden hergerichtet, der Vorbereitungsraum gestellt (Abstand!) – alles ein wenig geisterhaft statt geisterfüllt. Dennoch sollten trotz all dieser Bedingungen und Einschränkungen die Prüfungen irgendwie „ganz normal“ stattfinden.

Nachmittags dann die Dienstbesprechung zum mündlichen Abitur. Der Ablauf war den meisten Kolleginnen und Kollegen natürlich aus den vergangenen Jahren bekannt. Dennoch ist es wichtig, die Einzelheiten nochmals vorzustellen, zumal Corona ja einige Besonderheiten verursachte.


Die bisher erschienen Bücher sind erhältlich im: www.littera-verlag.de/Bücher
(Das Autorenhonorar kommt dem Förderverein der IGS zu Gute.)

Tagebuch_6 Soeben erschienen
„Schulleiters Tagebuch 6,
Die Baustelle und Corona“
2021


Letztens 2 „Letztens 2 - ,
Erlebtes rund um die Schule“
2020

Tagebuch 5
„Schulleiters Tagebuch 5,
Warten auf den Bau“
2017 – 2019

Letztens 1 „Letztens –
Schulleiters Tagebuch ergänzende Kolumnen“

tagebuch_4_ "Schulleiters Tagebuch 4,
Der Weg zum Abitur
2014 - 2017"

Tagebuch 1-3"Deshalb IGS -
Positionen und Hintergründe zur Integrierten Gesamtschule mit Beiträgen aus Schulleiters Tagebuch 1 bis 3"

Tagebuch 3 "Schulleiters Tagebuch 3,
Die ersten Abschlüsse,
2012 - 2014"

Tagebuch 2 "Schulleiters Tagebuch 2,
Der Start in Deidesheim,
2010 - 2012"

Tagebuch 1 "Schulleiters Tagebuch,
Der Start in Wachenheim,
2010 - 2012"